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Impulsfrage

WIE KÖNNEN WIR WIRTSCHAFT SO GESTALTEN, DASS DIE FÜRSORGE UND NICHT DER PROFIT IM MITTELPUNKT STEHT?

Wirtschaft ist Care

Wäre Wirtschaft nie Care, dann wären Sie, die Sie gerade diesen Text lesen, nicht mehr am Leben. Immer waren Menschen da, die dafür gesorgt haben, dass Sie bekommen, was Sie brauchen: Ältere haben Sie ernährt und gepflegt, als Sie ein Kind waren. Bäuer*innen, Bäcker*innen und Supermarktangestellte versorgen uns täglich mit Lebensmitteln. Lehrer*innen geben Wissen weiter, Installateur*innen verlegen Wasserleitungen und Informatiker*innen programmieren Computer. Viele Menschen tragen täglich dazu bei, dass wir gut leben können, ob im Haushalt oder als Lokführer*in, Journalist*in oder Altenpfleger*in. Und alle zusammen wohnen wir auf dem grosszügigen Planeten Erde, der uns alles zur Verfügung stellt, was wir in Güter und Dienste verwandeln: Luft und Wasser, Gesteine, Mikroorganismen, Pflanzen, Tiere und noch viel mehr. 

Aber es gibt auch Probleme: Auf den ersten Seiten der meisten Lehrbücher der Ökonomie steht zwar, es gehe beim Wirtschaften um die Befriedigung menschlicher Bedürfnisse, also um Care. Ungefähr ab Seite zwei drängt sich dann aber etwas anderes in den Vordergrund: Tauschgeschäfte gegen Geld. Das ist problematisch, denn jetzt stehen nicht mehr unsere Bedürfnisse im Zentrum, sondern der Gewinn einzelner Leute oder Firmen. So droht der Sinn des Wirtschaftens, die gerechte und zweckmässige Verteilung der vorhandenen Ressourcen, aus dem Blickfeld zu geraten: Statt für alle zu sorgen, erfüllt man die Wünsche derer, die Geld und längst alles Nötige haben. Entsprechend sieht die Welt aus: Wenige besitzen viel, viele besitzen immer weniger oder gar nichts mehr, und die Natur wird ausgebeutet. Für eine enkel*innentaugliche Zukunft auf diesem Planeten brauchen wir ein anderes Verständnis von Wirtschaft!

Sursee

Wahrscheinlich sind Sie mit dem Zug angereist. Die Stadt Sursee ist seit 1856 an das schweizerische Schienennetz angeschlossen. Da der Bahnhof etwa 800 Meter von der Altstadt Sursee entfernt ist, entstand dazwischen ein neues Quartier: die Eisenbahnvorstadt.

Heute hat Sursee ausgezeichnete Zugverbindungen Richtung Luzern, Olten und Bern. Sie sind mit ein Grund, dass Sursee zu einem attraktiven Arbeits- und Wohnort geworden ist. Ausgehend vom Bahnhofsplatz, dem lebhaften Ort des Ankommens und Abfahrens, laden 15 Stationen Sie dazu ein, sich kritisch mit der ­Frage auseinanderzusetzen, was Wirtschaft ist und was sie leisten kann.